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- Albert Einstein -
Baubericht

Baubericht zum Schlepper Neptun

Hier zeige ich Euch mein erstes Bauprojekt eines Schiffsmodelles, dem Schlepper Neptun von Krick. Sicherlich geht vieles besser und es gibt auch bestimmt noch einiges an möglichen Optimierungen, aber für mein erstes Modell aus einem Baukasten bin ich sehr stolz und auch zufrieden.
Der Baukasten war bereits 2019 gekauft. Hase half mir, die richtige Technik zusammenzustellen und eingebaut war sie auch recht schnell. Dann lag der Rumpf lange Zeit im Karton und irgendwie traute ich mich nicht so recht an den Bau heran.

2022 war es so weit. Ich raffte mich auf, Zeit hatte ich derzeit genug und setzte mich mit dem Weiterbau auseinander. Letztlich habe ich dann einfach angefangen mit dem Gedanken, wird schon schief gehen. Leider habe ich von vielen einzelnen Schritten keine Bilder gemacht, da es zu diesem Zeitpunkt keine Idee zu einem Baubericht gab. Beim Bau habe ich mich größtenteils an die Bauanleitung gehalten, habe aber auch einiges nicht in der Reihenfolge gebaut, wie angegeben. Auch habe ich einige Details anders gestaltet oder Teile auch komplett ausgetauscht. Mir ist zwar wichtig so nah wie möglich am Original zu bauen, aber ich bin ein Mädchen und dann muss das bitte in "schick" sein.


Zuerst wurde die Technik zusammengestellt und in den Rumpf verbaut. Hier kam mir Hase sehr zur Hilfe, denn Elektronik ist noch immer ein Buch, welches ich bisher nur auf den ersten Seiten verstanden habe. Aber man muss ja auch nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo man Hilfe findet.

Zum Einsatz sind folgende Komponenten gekommen: die originale Ruderanlage, ein Brushlessmotor, ein Graupner Empfänger 2,4 GHz, UBEC, eine funktionsfähige Wasserpumpe und eine funktionsfähige Ankerwinde

Als erstes mussten alle tiefgezogenen Teile ausgeschnitten und angepasst werden. Das Brückendeck wurde mit dem Maschinenhaus und das Peildeck mit dem Steuerhaus verklebt, verspachtelt und geschliffen. Fensteröffnungen und die Öffnungen für die Bullaugen wurden ebenfalls ausgearbeitet. Der Bauplan sieht vor, auch jetzt schon die Verglasung einzukleben. Das habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben, denn zur Lackierung hätte ich alles abkleben müssen. Das erschien mir nicht sinnvoll, was am Ende auch tatsächlich von Vorteil war.

Es gab auch einige Herausforderungen (zumindest für mich), z.B. das Nockenschanzkleid an das Steuerhaus zu bekommen. Also das ABS so in Form zu bringen, dass keine Spannung mehr im Material vorhanden ist und ich das Nockenschanzkleid vernünftig an das Steuerhaus angepasst bekomme. War gar nicht so einfach, hat aber am Ende funktioniert.

Das Deck habe ich mit den erforderlichen Rahmen an den Öffnungen versehen und dann an den Rumpf angepasst und verklebt und verspachtelt sowie geschliffen. Der Kamin bestand auch aus zwei tiefgezogenen Hälften, die ausgeschnitten, angepasst, verklebt, verspachtelt und geschliffen wurden.

Als nächstes wurden die Einzelteile der Monitorplattform, der Radarplattform und des Radarträgers ausgeschnitten, gefeilt, zusammengebaut und am Kamin befestigt.

Es ging weiter mit dem Schanzkleid. Erst einmal musste das Schanzkleid ausgeschnitten, die Speigatten ausgeschnitten und gefeilt werden und alle vorgesehenen Löcher gebohrt werden. Dann ging es ans Anpassen und Befestigen an den Rumpf. Hier kam mir mein Nähzubehör zur Hilfe. Die kleinen Klammern waren optimal, um das Schanzkleid am Deck zu fixieren und dann zu verkleben.

Löten! Ich habe versucht, dieses Thema zu umgehen, denn löten gehört nicht zu meinen besonderen Fähigkeiten. Also wurde erstmal geklebt. Später dann stellte sich heraus, dass kleben nicht das Optimale war und ich habe mich der Herausforderung des Lötens mit Unterstützung von Hase gestellt. Die Antennen und auch Signal- und Lichterrah wurden angelötet.

Dem Nebelhorn habe ich eine kleine Plattform verpasst, diese ist im Bauplan nicht vorgesehen. Mir hat es nicht gefallen, das Nebelhorn einfach nur an den Mast zu kleben und so ein kleines Teil ist auch fix gebastelt.

Die Lampen wurden angebracht und auch hier werde ich beim nächsten Mal einiges verändern. Die Kabel würde ich nicht nochmal außen verlegen, sondern nach innen in den Mast. Hier bleibt es aber vorerst so, eventuell bastele ich den Mast nochmal neu.

Der Mast ist mittlerweile in den Kamin geklebt, das Radar habe ich gegen "schick" ausgetauscht, ebenso den Löschmonitor. Die Decksleuchten sind eingebaut und mit den Lampen ausgestattet. Der erste Funktionstest wurde erfolgreich abgeschlossen.

Zu den Decksaufbauten selbst habe ich keine Bilder gemacht. Es wurden bisher fertig gestellt der Gerätekasten, das Ankergeschirr, der Lichtschacht, die Maschinenhausluke für das Schleppgeschirr, die Plattform mit Schleppwinde, die Luke Achterdeck und die Plattform mit Verholwinde. Alles wurde auf das Deck an seine vorgesehene Position gelegt und dabei habe ich festgestellt, so richtig gefällt mir das alles nicht. Es gibt von Graupner eine "schicke" Schleppwinde, welche ich gerne verbaut haben wollte. Ich musste diese nur bestellen und auch bekommen. Hat am Ende auch funktioniert und so stand einer "schicken" Schleppwinde nichts mehr im Wege. Bilder hierzu weiter unten.

Die Kompasshaube war als Fertigteil dabei und musste nur entgratet werden. einen Kompass gibt es dagegen nicht, der sollte aufgeklebt oder gemalt werden. Auch hier dachte ich mir, dass muss auch in "schick" gehen. Im Internet findet man recht schnell einen kleinen funktionsfähigen Kompass. Der Kompass wurde bestellt und dann musste der irgendwie in die Kompasshaube eingepasst werden.

Die Kompasshaube bekam dann noch einen Anstrich...

und ich finde, der neue Kompass kann sich sehen lassen und ist jetzt auch funktionsfähig.

Das Rettungsboot. Das Originale ist sehr groß und auch etwas zu kompakt für meinen Geschmack. Also musste ein neues, passendes "schickes" Rettungsboot bestellt werden.

Auch dieser Tausch hat sich für meinen Geschmack gelohnt.

Die Schleppwinde wollte ich, wie bereits erwähnt austauschen. Die Bestellung war schnell erledigt, die Lieferung dagegen, dauerte und zog sich über Wochen hin. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich die Winde nicht mehr bekomme und nachdem ich die Bestellung dann storniert hatte, wurde tatsächlich doch geliefert. Man kann sich vorstellen, die Freude war groß. Die Winde kommt in Einzelteilen und musste noch zusammengebaut werden, was aber kein Problem war.

Die fertige Schleppwinde kann sich sehen lassen und brauchte jetzt natürlich auch eine angemessene Plattform.

Hier habe ich die vorhandene Grundplatte genommen und die alte Winde ausgeschnitten. Es kam eine ABS-Platte auf die Grundplatte und darauf klebte ich nochmals eine Platte im Tränenblechdesign. Dann noch der Anstrich und fertig war die Schleppwinde.

Ich würde sagen "schick"

Schanzkleidstützen - im Bauplan sind diese nicht vorgesehen. Was ja nicht heißt, dass ich keine verbauen kann. Also wurde Maß genommen und gezeichnet. Alles dann auf einen Rest ABS übertragen, ausgeschnitten, gefeilt und eingeklebt.

Die Schanzkleidstützen sind verbaut.

Die Arbeiten an diversen Zubehörteilen war vorerst abgeschlossen. Jetzt wurden die Lackiervorbereitungen getroffen. Das heißt spachteln, schleifen, spachteln, schleifen ...

Das gesamte Schiff wird mit Airbrush lackiert. Selbst der Rumpf geht damit ganz gut, ist aber mit viel Zeit verbunden. Spraydosen gehen hier sicher schneller und unkomplizierter, ich finde das Ergebnis mit Airbrush dafür aber um einiges schöner. Vorteil ist beim Airbrush auch, dass gerade bei den Kleinteilen Detaillösungen viel besser erhalten bleiben. Mit Spraydose oder Pinsel hat man schnell einiges überpinselt.

das lackierte Deck ...

Der Anstrich inklusive Wasserlinie und erster Klarlackschicht.

Der Schiffsname und Name des Heimathafens wurden nicht gebrusht. Ich hatte einfach die Befürchtung, dass Farbe hinter die Schablone läuft und das wäre sehr ärgerlich gewesen. Ich bin im Besitz eines Schneideplotters und so habe ich mir die Namen aus Vinylfolie geschnitten und dann auf das Schanzkleid geklebt. Klarlack drüber und fertig sind die Bezeichnungen.

Weiter ging es nun mit der Reling. Das hatte ich mir tatsächlich einfacher vorgestellt. Der Draht wollte selten das machen, was ich wollte.

Am Ende habe ich die Reling fertig gehabt, aber hier muss ich eindeutig zugeben, "schick" ist anders. Auch hier wird beim nächsten Mal einiges anders gemacht.

Jetzt kamen die Lackierungen der Decksaufbauten dran. Da ich hier verschiedene Farben brushen musste, war es eine Herausforderung, das richtige Klebeband zu finden. Ich habe hier viel Lehrgeld bezahlt, da die meisten Folien oder Klebebänder nicht das hielten, was versprochen wurde. Oft musste ich die Farbe wieder runter schleifen und Korrekturen an den Farbübergängen vornehmen. das hat einiges an Nerven gekostet, aber es soll ja am Ende auch vernünftig und sauber aussehen.

Die Luke Achterdeck hat mir in seiner vorgesehenen Form so gar nicht gefallen. Diese habe ich dann flacher geschnitten und eine Sitzfläche gebastelt und aufgeklebt.

Und hier jetzt noch ein paar Änderungen. Die Rettungsringe sind meiner Meinung nach zu groß gewesen. Nachdem ich mich da ein bisschen schlau gemacht hatte, bestätigte sich mein Verdacht. Ich habe mir dann die Größe ausgerechnet und diese dann neu bestellt, lackiert und angebracht. Ein Verbandskasten ist ebenfalls nicht im Bauplan vorgesehen, gehört für mich aber auf ein Schiff. Die Niedergänge sind als Kunstofftreppen im Baukasten vorhanden. Da mir diese nicht gefallen haben, wurde neue Niedergänge mit Lochblechtrittflächen bestellt, zusammengebaut, lackiert und warten jetzt auf den Anbau.

Auch hier ist Airbrush ein Riesenvorteil, da die Löcher in den Trittflächen der Stufen nicht zu lackiert werden.

Ausgetauscht wurden auch die Bullaugen, im Original waren keine Nieten angedeutet. Die Türen im 3D-Design wurden zusätzlich aufgeklebt.

Die Beleuchtung ist auch verkabelt und im Maschinenhaus vernünftig verstaut. Ein dickes Danke an Hase für die Löterei.

Der Kapitän hat seinen Platz eingenommen und die Rettungsringe sind verteilt.

Die Rettungsinsel habe ich auch gegen eine kleinere Version ausgetauscht. Die neue Rettungsinsel hat nun auch eine Halterung.

Und da ist er, der fertige Schlepper Neptun ... bereit für die Badewanne.

um die richtige Wasserlage zu bestimmen.

Bug-Ansicht

Heck-Ansicht mit Angabe des Heimathafens.

Detailansicht Steuerbord mit Schiffsbesatzung.

Detailansicht Backbord

Nachtrag vom 10.12.2022 - die Neptun hat den Badetest bestanden, es fehlen noch 493g Gewicht im Heck, dann liegt sie auch schön gerade entsprechend der Wasserlinie im Wasser. Hier muss ich mal meine Werkstatt kontaktieren ob die mir mit ein paar Bleigewichten aushelfen können.




Am 05.12.2022 um 17:34 habe ich den Schlepper Neptun endlich fertig gestellt. Ich bin stolz und zufrieden mit dem Ergebnis meines ersten Modellbauprojektes aus einem Baukasten. Es gab viele Momente, in denen ich fast verzweifelt bin, Fummelkram den ich mir leichter vorgestellt hatte und Arbeiten, vor denen ich mich gedrückt habe und am Ende super einfach waren. Lediglich löten ist noch immer nicht so meins. Ich kann es zwar mittlerweile, aber schick ist es bisher nicht. Aber wie man so schön sagt "es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es ist am Ende alles eine Sache der Übung" und wenn es dann immer noch nicht funktioniert, dann kann man es einfach nicht. Finde ich dann aber auch nicht schlimm.